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Mindestquote für E-Fuels - Start für Produktionsanlagen der CAC

Das Europäische Parlament (EP) stimmte am 15.09.2022 erstmalig für eine Mindestquote von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels), um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu senken. Der Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) könnte sofort mit dem Bau von Großanlagen für synthetisches Benzin beginnen. 

Laut der jüngsten Festlegung des EU-Parlaments soll der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs im Verkehrssektor bis 2030 mindestens 5,7 Prozent ausmachen. Das entspricht allein in Deutschland einem Anteil von 1 Millionen Tonnen (mehr als 1 Mrd. Liter) Kraftstoff pro Jahr. Umsetzen kann diese Forderung der Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC), der bundesweit einzigartig eine marktreife Technologie zur Herstellung synthetischen Benzins entwickelt hat. „Die Entscheidung des Parlaments ist eine Weichenstellung für das Erreichen der Klimaziele mit E-Fuels als bezahlbare CO2-neutrale Alternative im Verkehr“, erklärt Jörg Engelmann, Geschäftsführer der CAC. „Die Mindestquote schafft die dringend notwendige Planungssicherheit sowohl für Investoren als auch für Anwender und wird den weiteren Markthochlauf der E-Fuels anreizen. Um allein den deutschlandweiten Bedarf zu decken, benötigt es vier Großanlagen.“

Für die Industrie wurde für grünen Wasserstoff ein Mindestanteil von 50 Prozent bis 2030 beziehungsweise 70 Prozent bis zum Jahr 2035 beschlossen. Grünem Wasserstoff und darauf basierende E-Fuels sollen demnach zukünftig eine wichtige Rolle beim Markthochlauf der erneuerbaren Energien spielen. 
Nun beginnen die Verhandlungen der EU-Kommission mit dem Europäischen Rat. „Wir fordern die deutsche Bundesregierung auf, die ambitionierten Ziele und Mindestquoten des EU-Parlaments im EU-Ministerrat zu unterstützen", so Engelmann.

Benzintechnologie der CAC
Rund 1,4 Milliarden Pkw sind aktuell auf internationalen Straßen unterwegs. Um diese weltweite Flotte klimafreundlich zu gestalten, ist nicht allein der Antrieb, sondern der Treibstoff der Schlüssel zum Erfolg. Synthetische Kraftstoffe aus regenerativ erzeugtem Strom – auch E-Fuels genannt – können den CO2-Ausstoß nahezu komplett verhindern, da nur so viel CO2 emittiert wird, wie auch zur Produktion dieser Kraftstoffe zum Einsatz kommt. Die entsprechende Technologie dazu haben Ingenieure der CAC (Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH) entwickelt. Dieses marktreife Verfahren stellt aus Wasserstoff und CO2 synthetisches Benzin her. Wird der Strom für die Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen, lässt sich der Kraftstoff klimaneutral produzieren. Das benötigte CO2 kann etwa direkt Industrieabgasen entnommen werden und gelangt damit im ersten Schritt nicht in die Umwelt, sondern wird ein wertvoller Rohstoff. In einer gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg entwickelten und Europas größten Anlage hat das CAC-Team bereits mehr als 45.000 Liter des grünen Benzins hergestellt und das Verfahren zur Marktreife geführt. Alle technischen Voraussetzungen sind gegeben, um es sofort in den großindustriellen Maßstab hochzuskalieren. Automobilhersteller und Fahrzeugtechnik-Entwickler haben den Kraftstoff auf Prüfständen und in Flottenversuchen getestet und die Praxistauglichkeit bestätigt. Einen außergewöhnlichen Härtetest absolvierte das synthetische Benzin beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Mai 2022 und landete auf dem Podium in der Kategorie Alternative Kraftstoffe. Aktuell ist ein Praxisprojekt zu CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen unter dem Slogan ,,e-Fuels for Future" gestartet. Durchgeführt wird der Langzeittest von der Uniti Bundesverbandmittelständischer Mineralölunternehmen, gemeinsam mit dem ADAC und dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Unter anderem testen ,,Die Autodoktoren", bekannt aus Fernsehen und Youtube, E-Fuels im Alltag und berichten auf Ihren Kanälen von ihren Erfahrungen.
In allen Anwendungsfällen wurde dem E-Fuel aus Sachsen ein ausgezeichnetes Urteil ausgestellt. Es entspricht der Otto-Kraftstoffnorm DIN EN 228 und es ist REACH-zertifiziert, die Voraussetzung für den Verkauf an Tankstellen. Das E-Fuel kann sofort ohne technische Anpassungen am Fahrzeug konventionellem Kraftstoff beigemischt werden oder fossilen Kraftstoff komplett ersetzen. Für den Einsatz und Vertrieb kann auf die aktuelle Transport- und Tankstelleninfrastruktur zurückgegriffen werden.

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