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Wir haben Geschichte geschrieben! 3. Platz beim 24h-Rennen

24 Stunden Härtetest liegen hinter dem neuartigen synthetischen Kraftstoff Racing eFuels98 beim ADAC TotalEnergies 24h-Rennen Nürburgring. Mit Platz 3 in der Kategorie Alternative Kraftstoffe wurden alle Erwartungen erfüllt. Erstmals startete das Werksteam TOYOTA GAZOO Racing Europe (TGR-E) United mit einem Fahrzeug, welches nicht mit fossilem, sondern mit klimafreundlichem und fast CO2-neutralem, synthetischem Kraftstoff betankt wird.

„Wir haben Geschichte geschrieben“, sagt Jörg Mertin, Teammanager TGR-E United. „Wir sind begeistert, wie tadellos die Vortests und das Rennen selbst gelaufen sind. Es gibt keinen Unterschied zu fossilem Benzin.“ Der eingesetzte Toyota GR Supra GT4 wurde in der Motorsport-Zentrale in Köln entwickelt und mit einem seriennahen Dreiliter-Sechszylindermotor ausgestattet. Dieser ist speziell für den Motorsport-Einsatz optimiert und leistet 320 kW* (430 PS).

„Es gibt keinen besseren Ort als die 24 Stunden am Nürburgring, um zu zeigen, dass E-Fuels funktionieren“, beschreibt Matthias Bartholl, Geschäftsführer der Hamburger LOTHER GRUPPE, die Idee hinter dem Race2eFuels genannten Projekt. NORDOEL hat das vom Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) hergestellte synthetische E-Benzin zum Super-Benzin eFuel98 veredelt. „Das Ergebnis zum 24h-Rennen bestätigt alle unsere bisherigen Tests und zeigt, dass E-Fuels in Serienmotoren funktionieren“, betont Jörg Engelmann, Geschäftsführer der CAC. „Wir sind bereit für die Umsetzung solcher Anlagen im Industriemaßstab, politische Weichenstellungen vorausgesetzt“

E-Fuels

E-Fuels, das sind aus Grünstrom synthetisch hergestellte flüssige Kraft- oder Brennstoffe, mit denen Autos, Lkw, Flugzeuge, Schiffe oder Heizungen – alles, was einen Verbrennungsmotor hat – klimafreundlich betrieben werden können. Werden E-Fuels in Reinform eingesetzt, lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent gegenüber mineralischen Kraftstoffen verringern.

Zudem können E-Fuels über das bestehende Tankstellennetz an alle Pkw - weltweit 1,4 Milliarden -verteilt werden. Die aktuell hohen Kosten liegen unter anderem an noch geringen Herstellungsmengen. Sie lassen sich aber mittelfristig auf 2 Euro je Liter und langfristig auf voraussichtlich unter 1 Euro reduzieren – wenn in eine entsprechende industrielle Produktion investiert wird, und zwar dort, wo sich grüner Strom als wesentlicher „Rohstoff“ reichlich und damit günstig erzeugen lässt. Und das ist dort der Fall, wo viel Wind weht oder die Sonne scheint, etwa in Saudi-Arabien. In Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg betreibt CAC Europas größte Demo-Anlage in Freiberg und zeigt, dass der Prozess marktreif ist und jederzeit auf industrielle Maßstäbe hochskaliert werden kann.
 

Politische Weichenstellung notwendig

Doch über allem steht ein politischer Rahmen, der solche Investitionen ermöglicht. Ein ganz wesentlicher Ansatz ist die Neuregelung der Flottengrenzwerte für die Automobilhersteller, was bedeutet: Die Autobauer müssen sich die Klimavorteile der E-Fuels auf die maximalen CO2-Grenzwerte der Neuwagenflotten in der EU anrechnen lassen dürfen. Die politische Unterstützung wird zunehmend stärker, auch wenn sie mit der knappen Entscheidung des EU-Parlaments Anfang Juni gegen E-Fuels beschwerlich ist. „Diese Entscheidung ist kein Aus für E-Fuels“, bestätigt Engelmann. „Kurzfristig muss der EU-Ministerrat noch zustimmen und langfristig werden wir ohne E-Fuels die gesetzten Klimaziele nicht erreichen.“

„Und natürlich dürfen auf E-Fuels keine CO2-Steuern erhoben werden“, mahnt Dirk Wullenweber, Leiter Handel und Marketing bei der LOTHER GRUPPE.
Gerade der deutsche Mineralölmittelstand trommelt mächtig für die klimaneutralen E-Fuels, in der Politik, aber auch in der breiten Öffentlichkeit. „Denn darum geht es: Wir müssen E-Fuels bei den Menschen bekannt machen, ihnen zeigen, dass es nicht nur ein Elektroauto braucht, um emissionsarm unterwegs zu sein“, erklärt Karl-Uwe Wehrend von der NORDOEL. Es ist dieser technologieoffene Ansatz, der perspektivisch auch den Verkehr sauberer macht: „Der Mix macht’s“, macht er es plakativ. „Eine eindimensionale Ausrichtung der individuellen Mobilität ausschließlich auf das Elektroauto führt in die Sackgasse.“
Dass es auch anders geht als mit Strom, haben die Race2eFuels-Partner beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring bewiesen: „Wir haben gezeigt, man kann Motorsport grün betreiben – mit E-Fuels“, so Jörg Mertin. „Und so wie es auf der Rennstrecke funktioniert, funktioniert es auch auf der Straße.“

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